Pflaster, die kleinen Helfer zur Wundversorgung

Pflaster sind die praktische Kombination aus Wundauflage, meist ein saugfähiges Vlies, auf einem Trägermaterial mit Klebeschicht zur Fixierung auf der Haut. Sie sind eine Erfindung des Apothekers Carl Paul Beiersdorf, der Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Pflaster mit Wundauflage herstellte. Das Trägermaterial bei den Klassikern ist überwiegend aus textilem Material, moderne Pflaster sind aus einer dünnen Kunststofffolie, besonders wenn die Pflaster wasserfest sind. Mit Pflastern werden eher oberflächliche Wunden aller Art abgedeckt, um sie nach der Wunddesinfektion vor Verschmutzung, Keimen oder mechanischen Reizungen wie z. B. Reibung zu schützen. Sie saugen auch Wundflüssigkeit und Blut auf, damit diese nicht in die darüberliegende Kleidung oder auf Arbeitsmaterialien gelangt. Pflaster ersetzen sozusagen die natürliche Schutzfunktion einer intakten Haut, so können Wunden geschützt ausheilen. Je nach Art und Größe der Wunde ist ggf. bis zur Heilung nach einigen Tagen ein Pflasterwechsel erforderlich, bevor der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist.

Für Unternehmen sind Verbands- oder Erste-Hilfe-Kästen mit Pflastern gesetzlich vorgeschrieben, aber auch in jedem Privathaushalt sollten verschiedene Pflaster vorrätig sein, damit kleinere Verletzungen ordentlich versorgt werden können. Im Hygiene-Shop sind kleinere und größere Sets mit Pflastern in unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich. Damit ist man vorsorglich bestens ausgestattet für den Ernstfall.

Welche Arten von Pflastern gibt es?

Pflaster unterscheiden sich zum einem durch die verwendeten Materialien und denen daraus resultierenden Funktionen und zum anderen aufgrund einer speziellen Form oder dem Zuschnitt. Wasserfeste Pflaster bestehen zum Beispiel aus einem wasserdichten Trägermaterial mit einer extra starken Klebeschicht, elastische Pflaster aus einem elastischen Trägermaterial. Fertig konfektionierte Pflaster gibt es in vielen Formen und Größen auch für spezielle Körperstellen wie z. B. Fingerkuppen, die dann als Fingerkuppenpflaster bezeichnet werden. Im Folgenden werden verschiedene Pflasterarten und Pflasterformen näher beschrieben.

Pflasterarten

Pflaster gibt es in ganz verschiedenen Arten und mit unterschiedlichen Funktionen, wobei die Grundfunktion, das Abdecken von kleinen Wunden und Verletzungen, natürlich immer gewährleistet ist. Alle Pflaster haben ein Trägermaterial, eine Klebeschicht und eine Wundauflage, ausgenommen Fixierpflaster, die keine Wundauflage haben, sondern vollflächig klebend sind. Die unterschiedlichen Funktionen resultieren aus den verwendeten Materialien und/oder dem Aufbau der einzelnen Schichten. Es gibt auch Pflaster, die mehrere Funktionen in sich vereinen, wasserfeste Pflaster können z. B. gleichzeitig auch elastisch sein, wenn das Trägermaterial elastisch ist. Solche Pflaster werden dann vom Hersteller meist entsprechend ihrer Hauptfunktion bezeichnet oder sie haben eine individuelle Bezeichnung. Ein Beispiel für Pflaster mit Mehrfach-Funktion sind die Söhngen aluplast elastische Fingergelenkverbände. Diese Pflaster haben nicht nur die für Fingergelenke besonders praktische Form, sondern sind auch noch elastisch, haben eine aluminumbedampfte Wundauflage und sind hypoallergen und damit für Personen mit Pflasterallergie oder besonders sensibler Haut geeignet. Bei Hygiene-Shop.com erhalten Sie ein tolles Pflasterset von Söhngen, ebenfalls mit den gleichen Funktionen, nur mit Pflastern in unterschiedlichen Formen. Das Söhngen aluderm-aluplast Sortiment ist in klein und groß erhältlich. Damit haben Sie die gängigsten Pflasterformen mit exzellentem Funktionsumfang im Haus.
Das sind die gängigsten Pflasterarten bzw. Funktionsarten:

  • Heftplaster bzw. Fixierpflaster haben keine Wundauflage, sondern nur eine vollflächige Klebeschicht auf einem oft textilen Trägermaterial. Sie dienen eher zur Fixierung von anderen Verbänden. Heftpflaster wird umgangssprachlich allerdings auch oft für die klassischen Pflaster, die selbst zugeschnitten werden müssen, verwendet.
  • Wundpflaster bzw. Wundverband bezeichnet herkömmliche Pflaster, die aus einem Träger mit Klebeschicht und einer Wundauflage bestehen. Es gibt sie in diversen Größen fertig zugeschnitten oder als Meterware oder auf Rollen zum selbst zuschneiden.
  • Wasserfeste Pflaster sind wasserdicht und kleben besonders fest auf der Haut. So wird die Wunde auch bei Kontakt mit Wasser z. B. beim Händewaschen zuverlässig geschützt und die Pflaster nässen nicht durch. Wasserfeste Pflaster gibt es in allen möglichen Formen und Varianten.
  • Elastische Pflaster bestehen aus einem elastischen Trägermaterial. Durch Ihre Flexibilität passen sie sich Körperrundungen besonders gut an und machen Bewegungen besser mit, vor allem an Gelenken.
  • Sensitivpflaster verfügen über eine besonders hautfreundliche Klebeschicht, die besser verträglich ist. Sie lassen sich auch meist leichter wieder entfernen.
  • Hypoallergene Pflaster reduzieren allergische Reaktionen wie Juckreiz, gerötete und pustelige Haut auf ein Minimum, da diese ohne allergieauslösende Inhaltsstoffe hergestellt werden. Sie sind besonders hautfreundlich und besonders dann empfehlenswert, wenn Wunden eine längere Heilungsdauer haben und dadurch über einen längeren Zeitraum mit Pflastern versorgt werden müssen.
  • Pflaster mit aluminiumbedampfter Wundauflage verkleben nicht mit der Wunde und lassen sich daher jederzeit leicht von der Wunde lösen. Ein Verbandswechsel ist dadurch schmerzfrei möglich. Das Verkleben mit der Wunde wird verhindert, indem das Wundsekret durch die aluminiumbedampfte Schicht läuft und von der darunter befindlichen Schicht aufgesaugt wird. So werden Wunde und das klebrige, schorfbildende Sekret voneinander getrennt.
  • Hautberuhigende Pflaster haben eine Wundauflage, die mit Aloe vera getränkt ist. Das beruhigt die Haut und spendet Feuchtigkeit. Sie eignen sich sehr gut für sensible Haut.
  • Blutstillende Pflaster haben eine Wundauflage mit integrierten Alginatfasern, die bei Kontakt mit Blut eine Art Gel bildet, wodurch die Blutung schnell gestoppt wird.
  • Detektierbare Pflaster haben eine integrierte Metallfläche, die das Auffinden eines eventuell abgefallenen Pflasters mittels Metalldetektoren ermöglicht. Einsatzgebiete sind die Lebensmittelindustrie und die Gastronomie. Die Pflaster haben zudem eine kräftige Farbe, meistens blau, damit sie schon optisch schneller als Fremdkörper erkannt und frühzeitig entfernt werden können.
  • Silberpflaster mit silberbeschichteter Wundauflage werden hauptsächlich in Kliniken für große infizierte Wunden verwendet. Die Silberbeschichtung wirkt antibakteriell und verhindert das Verkleben mit der Wunde. Für kleinere, nicht infizierte Verletzungen im Haushalt oder bei der Arbeit sind solche Pflaster nicht nötig. Entzündete oder infizierte Wunden gehören ohnehin in ärztliche Behandlung.
  • Kinderpflaster haben eine bunte, mit kindgerechten Motiven bedruckte Trägerschicht. Sie sind fast immer besonders hautverträglich, was der sensiblen und noch dünnen Kinderhaut entgegenkommt. Sie haben allerdings meist eine Folie als Trägermaterial und sind daher nicht immer atmungsaktiv.
  • Sprühpflaster kann auf nicht blutenden oder nässenden Wunden gesprüht werden und deckt diese mit einem dünnen, transparenten Schutzfilm ab. Dadurch ist die Wunde vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt, ohne den natürlichen Heilungsprozess zu stören.
  • Gelpflaster oder Hydrokolloid Pflaster sind mit einer Wundauflage aus einem hydrokolloiden Gel ausgestattet, das Wundsekret aufnimmt und die Wunde abpolstert. Klassische Gelpflaster sind z. B. die speziellen Blasenpflaster.

Tipps zur schnellen Wundversorgung mit Pflastern

Eine kleine Unaufmerksamkeit und es ist passiert – die kleinen Pannen und Unfälle, die zu Schnitten, Abschürfungen, Brandwunden und anderen Verletzungen führen. Kleine und eher oberflächliche Wunden kann man selbst behandeln. Größere und tiefe Verletzungen oder, wenn sich Wunden entzünden, gehören natürlich in ärztliche Behandlung. In Betrieben und Bildungseinrichtungen kümmern sich ausgebildete Ersthelfer um die Verletzungen. Im privaten Umfeld kann man sich selbst versorgen und entscheiden, ob ärztliche Hilfe erforderlich ist. In Verbandskästen sind Erste-Hilfe-Broschüren mit Anleitungen zur Erste-Hilfe bei Unfällen vorgeschrieben, die ebenfalls hilfreich sind, vor allem, wenn man diese nicht erst im Ernstfall liest. Im Zweifelsfall gilt: lieber zum Arzt!
Und wie versorgt man kleine Wunden nun fachgerecht mit Pflastern? Hier ein paar Tipps dazu:

  • Vor der Behandlung unbedingt Hände waschen und ggf. desinfizieren. Vor allem bei der Behandlung einer anderen Person am besten Einmalhandschuhe tragen.
  • Verschmutzungen wie z. B. lose Steinchen oder Erde auf oberflächlichen Wunden vorsichtig abspülen (nicht auswaschen). Bei Schürfwunden geht das mit lauwarmem, fließendem Trinkwasser oder mit dafür vorgesehener Kochsalzlösung. Dabei niemals die Wunde mit den Händen oder nicht sterilen Tüchern berühren. Verschmutzte Wunden, wie sie beispielsweise bei Schürfwunden vorkommen, nach einem Sturz mit dem Fahrrad, können mit geeigneten Wunddesinfektionsmittel desinfiziert werden. Sehr stark verschmutzte Wunden werden besser von einem Arzt gereinigt.
  • Damit das Pflaster gut klebt, sollte die Haut um die Wunde trocken, sauber und frei von Fett sein.
  • Nun kann ein geeignetes Pflaster vorsichtig aufgeklebt werden. Die Wundauflage des Pflasters sollte die Wunde komplett abdecken. Auch die Wundauflage sollte nicht angefasst werden, damit keine Keime darauf gelangen.
  • Wenn die Wunde nässt und das Pflaster weitere Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen kann, sollte es gewechselt werden, in anderen Fällen reicht ein Wechsel nach 2 - 3 Tagen.
  • Sobald die Wunde geschlossen und trocken ist, kann das Pflaster entfernt werden, außer, es ist noch Schutz vor mechanischer Beanspruchung oder Schmutz nötig.
  • Wichtig: Größere, stark blutende und tiefe Wunden, vor allem solche mit Fremdkörpern oder von Tieren verursacht, sollten nur erstversorgt werden, z. B. mit einem Druckverband bei starken Blutungen, und dann unverzüglich einem Arzt vorgeführt werden. Das Gleiche gilt bei später auftretenden Rötungen oder eiternde Wunden, die auf eine Entzündung oder Infizierung hinweisen, Schwellungen, andauernden Schmerzen oder allgemeinem Unwohlsein. Im Zweifelsfall lieber zum Arzt!

Pflaster gehören in jeden Verbandkasten

Pflaster gehören verpflichtend in jeden Verbandskasten und Erste-Hilfe-Koffern von Betrieben, in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten sowie in KFZ-Verbandskästen. Der Inhalt von Betriebs-Verbandskästen wird durch verschiedene DIN-Normen festgelegt, ebenso der Inhalt für KFZ-Verbandskästen. Verbandskästen nach DIN 13157, die sogenannten kleinen Verbandkästen, enthalten außer diversem Verbandsmaterial Heftpflaster, Pflasterverbände, Fingerkuppenverbände und Pflasterstrips in verschiedenen Größen. Die großen Verbandskästen nach DIN 13169 enthalten die gleichen Produkte in doppelter Menge.

Für Bildungseinrichtungen wird die Ausstattung von Erste-Hilfe-Einrichtungen durch die gesetzliche Unfallversicherung bestimmt, aber auch hier sind Verbandskästen nach DIN 13157 vorgeschrieben. In der Kategorie „Erste-Hilfe-Koffer & Füllungen“ bieten wir unterschiedliche Verbandskästen nach DIN-Normen und Erste-Hilfe-Koffer an.

Verbandsmaterialien haben übrigens ein Verfalldatum. Unser Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Erste-Hilfe- und Verbandskästen regelmäßig, ob diese noch vollständig sind und ob das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist. Je nach Lagerung lässt die Klebekraft der Pflaster nach und werden damit unbrauchbar. Oder die Verpackungen werden brüchig und der Inhalt ist nicht mehr ausreichend steril. Daher ist auf den Verpackungen ein Haltbarkeitsdatum angegeben. Nach Ablauf des Datums müssen die Produkte ausgetauscht bzw. ersetzt werden, z. B. mit Nachfüllsets vom Hygiene-Shop. Der Hersteller Söhngen produziert besonders hochwertige Pflaster und Verbandsmaterialien mit einer extralangen Haltbarkeit von bis zu 20 Jahren.

Praktische und funktionale Pflaster-Sets und Erste-Hilfe-Zubehör im Hygiene-Shop kaufen

Sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Betrieb, in Ihrer Bildungsstätte oder auch in Ihrem Zuhause immer ein ausreichender Vorrat an Pflastern und anderen Verbandsmaterialien zur Verfügung steht. Verbrauchte Komponenten von Verbandskästen sollten zügig wieder aufgefüllt werden. Alles, was Sie dafür benötigen, ist im Hygiene-Shop erhältlich. Sie erhalten bei uns außer Pflaster und Pflastersets auch Pflasterspender, wie z. B. die Quick-Fix Wand Pflasterspender von Plum, sowie die dafür geeigneten Nachfüll-Sets. Komplette Verbandskästen und Erste-Hilfe-Koffer nach verschiedenen DIN-Normen, Augenspülungen und Augenspülstationen sowie Einweghandschuhe und Hautdesinfektionsmittel finden Sie ebenfalls im Hygiene-Shop, alles kann einfach und schnell auf Rechnung gekauft werden.